Leider vergriffen Artikel-Nr.: 1719
Aroma: malzig, floral
Artikel-Nr.: 1719
Leider vergriffen Artikel-Nr.: 11025
Aroma: schokoladig, nussig, fruchtig
Artikel-Nr.: 11025
Die Familie Roselius
Die Geschichte des entkoffeinierten Kaffees beginnt mit dem frühzeitigen Tod des Bremer Kaffee-Importeurs Dietrich Friedrich Rennig Roselius im Jahre 1902. Dietrich war ein starker Kaffeetrinker, so dass sein Sohn, Ludwig Roselius, das Koffein im Verdacht hatte, für den Tod seines Vaters verantwortlich zu sein. So dauerte es drei Jahre, bis Ludwig die nach ihm benannte Methode gefunden hatte, um den grünen Kaffeebohnen das Koffein zu entziehen. Er meldete das Patent an und war ein Jahr später beteiligt an der Gründung von Kaffee HAG.
Beim Roseliusverfahren werden die Bohnen in Salzwasser vorgequollen. Anschließend wird das Koffein mit Benzol extrahiert. Da man inzwischen weiß, dass Benzol krebserzeugend wirkt, findet dieses Verfahren keine Verwendung mehr. Aber möglicherweise ist der schlechte Ruf des entkoffeinierten Kaffees ein Überbleibsel dieses Verfahrens.
Moderne Verfahren zur Entkoffeinierung
Moderne Verfahren verwenden z. B. Kohlenstoffdioxid, welches durch Druck in einen Plasmazustand (ein Aggregatzustand zwischen flüssig und gasförmig) überführt wird, sodass das Koffein extrahiert werden kann. Anschließend kann es aus dem CO2 gewonnen und weiterverwendet werden. Daher gilt das Verfahren als kostenschonend.
Bei einem weiteren, indirekten Verfahren werden alle wasserlöslichen Stoffe extrahiert. Aus diesem Sud wird dann das Koffein entfernt. Dann werden neue Kaffeebohnen mit diesem Sud behandelt, sodass nun nur noch das Koffein aus den Bohnen entfernt wird, während alle Aromastoffe in der Bohne verweilen.
Alle Verfahren haben gemeinsam, dass die Bohnen noch grün sind, während ihnen das Koffein entzogen wird. Dabei darf laut EU-Recht ein Koffeingehalt von 0,1 Prozent nicht überschritten werden.
Hat entkoffeinierter Kaffee positive Effekte auf die Gesundheit?
Koffein wird in der Leber über ein Enzym abgebaut, das sogenannte CYP1A2. Bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung ist dieses Enzym genetisch bedingt verändert, sodass Koffein deutlich langsamer abgebaut wird. Diese Menschen trinken in der Regel keinen Kaffee, da die Wirkung des Koffeins dann als unangenehm beschrieben wird. Es spricht bei dieser Bevölkerungsgruppe aber nichts gegen entkoffeinierten Kaffee.
Jüngere Studien zeigen, dass nicht nur Kaffee mit, sondern auch ohne Koffein eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. So konnte gezeigt werden, dass Kaffee vor Leberschäden schützen kann.[1]
Aber auch Diabetes Typ 2 kann gerade entkoffeinierter Kaffee vorbeugen – so man den Kaffee denn ohne Zucker genießt.[2]
[1] Nieber, The Impact of Coffee on Health, Thieme Verlag Stuttgart, 2017, 1259.