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Kaffee statt Bier

Ein frischer Kaffee zum Frühstück?

Heute ganz normal. Doch das war nicht immer so.

Jahrhundertelang war Kaffee ein Luxusprodukt, das sich nur wohlhabende Menschen leisten konnten. Vor gar nicht allzu langer Zeit war sehr dünner Kaffee, teilweise sogar als Kaffee-Suppe angedickt und den ganzen Tag über dem Feuer brodelnd für die meisten Menschen die einzige bezahlbare Möglichkeit, das schwarze Gold zu genießen.

Im 17. Jahrhundert kam der Kaffee nach Europa, vor allem Venedig war dabei das Tor, durch das die aromatischen Bohnen schnell den gesamten Kontinent eroberten. Lange Zeit war Kaffee sehr teuer, gerade der selbst heute noch aufwändige Anbau und der lange Überseetransport machten Kaffeebohnen zu einem teuren Statussymbol und Luxus-Getränk. In den Kaffeehäusern Europas trafen sich gutbürgerliche Leute, Geschäftsleute und der Adel. Der steigende Kaffeekonsum, der im 18. Jahrhundert auch die einfacheren Gesellschaftsschichten zu erreichen begann, wurde zu einem Problem für die Deutschen Bier Brauereien. Das Bier, das damals statt Wasser das alltäglichste Getränk war, wurde mehr und mehr vom Kaffee und seinen offensichtlichen Vorteilen verdrängt. Die aufputschende Kaffeesuppe löste die traditionelle Biersuppe ab. Die Biersuppe war zwar nahrhaft, machte aber auch müde.

Kaffeesuppe, auch Kaffeebrei oder –mus genannt bestand aus recht dünnem Kaffee oder Kaffee-Ersatz, Milch, Brotstücken, Getreide und teilweise vielen anderen Zutaten. Den ganzen Tag lang vor sich hin köchelnd wurde die Kaffeesuppe vor allem morgens getrunken. Damalige Kaffeeröstungen enthielten weit mehr Koffein. Als Friedrich der Große das Kaffee-Problem der Deutschen Brauereien nicht mit Steuern lösen konnte, entschied er sich für ein preußenweites Kaffeeverbot, das er sogar mit speziellen „Kaffee-Schnüfflern“ durchsetzte. Diese zogen durch die Gassen und rochen, wo Bohnen geröstet oder gebrüht wurden. Die Strafe folgte.

Der Preis für geschmuggelten, echten Kaffee stieg schnell und zwang viele Kaffeeliebhaber auf Ersatzprodukte wie Getreidekaffee umzustellen oder zu rationieren. Heute ist Kaffee vor allem durch den technischen Fortschritt bei Herstellung und Transport wesentlich günstiger geworden.

So kommen wir heute fast täglich in den Genuss von frischem und gutem, sogar "legalem" Kaffee.